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Filmtransfer

Frameraten Problem

Der typische Super 8 Film hat eine Framerate von 18 Bilder/Sekunde. Auf Projektorenseite (und bei Profi Kameras) wird auch noch die Geschwindigkeit 24 Bilder/Sekunde unterstützt. D.h. bei der Projektion wirft der Projektor 18 Bilder in der Sekunde auf die Leinwand. Jedesmal, wenn der Film ein Bild weiter transportiert wird, schwingt eine Flügelblende in den Bildkanal, d.h. für einen Sekundenbruchteil leuchtet auf der Leinwand gar nichts, danach erscheint das nächste Bild.

Würde man jetzt einfach dieses Projektorbild mit einer Videokamera abfilmen, so erhält man ein flackerndes Bild. Warum? Die Videokamera arbeitet, wenn auf eine feste Verschlusszeit eingestellt, mit der PAL Frequenz von 50 Hz, also 50 Bilder/Sekunde. Das ist aber nicht synchron zu den 18 Bilder/Sekunde bzw. 24 Bilder/Sekunde des Projektors. So wird es regelmäßig vorkommen, dass der Verschluss der Kamera offen ist, während der des Projektors geschlossen ist (Flügelblende verdeckt den Bildkanal), die Kamera filmt in einer Dunkelphase des Projektors. Dieses vorübergehende Nachlassen der Helligkeit wird dann im Videofilm als Bildflackern wahrgenommen.

Damit dies nicht stattfindet, muss der Projektor auf die 50 Bilder/Sekunde Frequenz der abfilmenden Videokamera synchronisiert werden, so dass die Flügelblende nur in dem Moment den Lichtkanal sperrt, wo auch bei der Kamera der Verschluss zu ist. Also bietet sich als Alternative zu 18 Bilder/Sekunde die Geschwindigkeit 50 Bilder/Sekunde geteilt durch 3 = 16 2/3 Bilder/Sekunde und als Alternative zu 24 Bilder/Sekunde die Geschwindigkeit 50 Bilder/Sekunde geteilt durch 2 = 25 Bilder / Sekunde an.

Ergo muss der Projektor diese beiden Sondergeschwindigkeiten liefern können. Und das erklärt, warum der Braun Visacustic Digital bei Ebay so teuer ist: Er kann. Ohne irgendeine Umbaumaßnahme. Selbiges gilt auch für den Elmo GS-1200 (wo die Geschwindigkeit von außen über einen Regler feinjustierbar ist). Damit wird's aber nicht billiger.

Bei der letzten Bauer Projektorenreihe T502 / T510 / T525 / T610 wird die Filmgeschwindigkeit elektronisch geregelt, d.h. man kann über einen Trimmpotentiometer auf der Platine die voreingestellten Geschwindigkeiten 18 / 24 B/s auf Wunschgeschwindigkeit manipulieren. Die einfachen Umrüstlösungen beschränken sich darauf, diesen Trimmpoti über Verkabelung und Regler nach außen zu führen. Die luxeriöse und aufwendigere Lösung kommt von Telecine Fälkner: Hier kann man über eine Zusatzplatine Steuerung des Projektors über die abfilmende Kamera nachrüsten, auf die Art läuft die Geschwindigkeit niemals (etwa durch rauhen Projektorlauf) aus dem Ruder. Grundsätzlich sollten aber hochwertige DC Motorregelungen auch ohne diesen Aufwand die einmal korrekt justierte Geschwindigkeit halten.

Ob ein Projektor motorisch geregelt ist, erkennt man daran, dass die Geschwindigkeit über einen einfachen elektrischen Schalter oder Drehregler gewählt wird. Neben Braun / Bauer und Elmo GS-1200 verfügen z.B. die Yamawa / Yelco und Sankyo Projektoren über eine solide DC Geschwindigkeitsregelung und Mechanik, es muss also nicht immer der teuerste Projektor Bolide sein, wie uns einige Telecine Umrüster glauben machen wollen.

Wie löst man das Problem mit der falschen Filmgeschwindigkeit? Klar, wenn Sie 18 B/S mit 16 2/3 B/S auf Video bringen, ist der so entstandene Film viel zu langsam, insbesondere beim Tonfilm wird dies unangenehm auffallen. Da wir hier aber beim Filmtransfer vom digitalen Video reden, können Sie den Film auf dem PC nachbearbeiten. Hier gibt es eine Vielzahl von Software, die ein Beschleunigen des Videos erlaubt, d.h. Sie können den Film mit um 8,5% erhöhter Geschwindigkeit neu auf die Festplatte schreiben. Dann haben Sie wieder die stimmige Geschwindigkeit, und flimmerfrei. Bei 25 B/S müssen sie das Video um 4% verlangsamen, um wieder auf die Ausgangsgeschwindigkeit zu kommen.

Hotspot Problem

Die sehr lichtstarke Halogen-Projektionslampe hat die Angewohnheit, in der Bildmitte stärker zu strahlen ("Hotspot"). Was man auf der Leinwand kaum wahr nimmt, die abfilmende Videokamera "sieht" es, das Resultat sind Abschattungen in den Randbereichen des Bildes. Hier hilft es, die Halogen Projektionslampe durch eine Hochleistungs LED mit Tageslicht-weiß zu ersetzen, welche gleichmäßig bis in den Randbereich ausleuchtet. Das Licht der LED ist für eine Projektion auf die Leinwand zu schwach, für Filmtransfer (mit einer direkt an den Projektortubus montierten Kamera-Optik) reicht es aber allemal. Diese LED gibt es als Sonderanfertigung in der Größe der Projektionslampe, mittlerweile kommen aber auch schon erste MR16 LED Lampen aus Fabrikfertigung auf den Markt, die nur noch wenige mm tiefer sind als ihre Halogenlampen-Vorbilder und deshalb mechanisch in die Lampengehäuse der meisten Projektoren passen. Das Licht dieser LED wird über elektronischen PWM Regler durch Spannungswahl 0-10V fein eingestellt, die LED Lampe muss also dimmbar sein (das sind mitnichten alle). Auf die Art kann man die Belichtung regeln (die abfilmende Kamera arbeitet ja mit fester Verschlusszeit 50 Bilder/Sekunde) und natürlich auch an unterschiedliches Filmmaterial anpassen. Sowohl wegen der Stabilität des Lichtes wie der Möglichkeit, bei nicht laufendem Projektor die Lichteinstellung vorzunehmen, wird auch bei Projektorumrüstungen die LED nicht aus dem Projektor, sondern über ein externes Netzteil versorgt.

Stürzende Linien

Dieser Effekt tritt dann auf, wenn Sie einfach von der Leinwand abfilmen. Grund: Projektionsoptik und Kameraoptik sind nicht in einer Ebene, ergo ergeben sich Parallaxenverschiebungen. Die einfachste Lösung für dieses Problem ist eine Box mit Umlenkspiegel, die man direkt vor das Objektiv des Projektors setzt. Auf der anderen Seite ist eine Glasscheibe, von der mit der Videokamera abgefilmt wird. So ein Set wurde z.B. von Conrad Electronic angeboten, für Projektoren der Eumig 900er Serie und Yamawa / Yelco Projektoren gab es so einen "Tageslicht-Mini-Bildschirm" zum Anschrauben als Zubehör (Ebay). Bei dieser Lösung müssen Sie mit der Halogenlampe des Projektors arbeiten (eine LED wäre zu schwach), das Hotspot Problem bleibt Ihnen also erhalten.

Die mit Abstand sauberste Lösung ist ein Videotransfer Makroobjektiv ("Wendeoptik"), das in den Tubus des Projektors gesteckt wird und es erlaubt, die Kamera direkt daran zu befestigen bzw. darauf aufzusetzen: So ist die Kamera exakt auf den Lichtkanal ausgerichtet. Da es diese Optiken nicht von der Stange gibt, sondern von Spezialfirmen in kleiner Auflage handgefertigt werden und zudem (je nach Durchmesser des Projektortubus) verschiedene Versionen aufgelegt werden müssen, ist und bleibt diese Optik der größte Kostenfaktor einer professionellen Telecine-Lösung. Sie ist aber der Grund für die überlegene Qualität und daher unverzichtbar.

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Update: 22.03.12